Moderne Meetingräume sind oft architektonisch ansprechend gestaltet: Große Glasflächen, glatte Böden aus Holz oder Vinyl, reduzierte Möblierung – das wirkt offen, hell und hochwertig. Doch genau diese gestalterischen Elemente stellen eine akustische Herausforderung dar.
Im Bereich der Medientechnik erleben wir es immer wieder: Räume, die optisch überzeugen, weisen gleichzeitig eine erhebliche akustische Problematik auf. Der Schall wird von den vielen glatten Flächen reflektiert, es entsteht ein deutlicher Raumhall – und damit verschlechtern sich Sprachverständlichkeit und das gesamte Kommunikationsklima im Raum.
In diesem Beitrag möchten wir nicht nur auf die Ursachen eingehen, sondern auch einige einfache, kosteneffiziente Maßnahmen vorstellen, mit denen sich die Akustik spürbar verbessern lässt – ganz ohne aufwendige bauliche Eingriffe.
Warum entsteht Hall – und warum ist er problematisch?
In einem Raum mit vielen reflektierenden Oberflächen – wie Glas, Beton, glattem Holz oder Kunststoff – wird der Schall nicht absorbiert, sondern vielfach zurückgeworfen. Diese Reflexionen überlagern sich und führen zu Nachhall, was insbesondere bei Sprache problematisch ist. Die Verständlichkeit leidet, Gesprächspartner müssen sich stärker konzentrieren, was auf Dauer ermüdet. In hybriden Meetings kommt erschwerend hinzu, dass Mikrofone den Hall oft mit übertragen, was die Kommunikation mit externen Teilnehmern weiter erschwert.
Technische Lösungen: Anpassung durch Medientechnik
Grundsätzlich lässt sich mit moderner Medientechnik bereits viel kompensieren. So kann beispielsweise durch gezielte Mikrofonierung, den Einsatz digitaler Signalprozessoren (DSPs) oder durch sogenannte Beamforming-Mikrofone die Sprachaufnahme verbessert und störender Hall teilweise unterdrückt werden. Auch Lautsprecher mit gerichteter Abstrahlung oder sogenannte Soundbars mit integrierter Echokompensation sind sinnvolle Optionen.
Doch Technik stößt an Grenzen, wenn die Raumakustik nicht mitspielt. Daher lohnt sich immer auch der Blick auf einfache bauliche oder gestalterische Ergänzungen.
Fünf einfache Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik – auch mit kleinem Budget
- Textile Bodenbeläge einsetzen
Ein Teppich oder Läufer kann den Schall, der sonst vom Boden reflektiert wird, deutlich reduzieren. Besonders empfehlenswert sind dichte, schallabsorbierende Materialien – sie helfen, die Nachhallzeit zu senken und die Raumakustik messbar zu verbessern.
- Akustikvorhänge oder -paneele an Glasflächen
Große Fensterfronten wirken offen und modern – akustisch sind sie jedoch problematisch. Akustikvorhänge oder Stoffpaneele, die flexibel eingesetzt werden können (z. B. als Rollos oder mobile Elemente), helfen, die Reflexionen zu reduzieren, ohne den Raum dauerhaft zu verdunkeln.
- Akustikbilder oder Wandpaneele
Es gibt mittlerweile zahlreiche Lösungen, bei denen Funktionalität und Design Hand in Hand gehen. Akustikbilder oder -paneele lassen sich individuell gestalten – etwa mit Firmenlogo, inspirierenden Motiven oder CI-konformen Farben – und tragen gleichzeitig zur Schalldämmung bei.
- Pflanzen als natürliche Schallschlucker
Pflanzen verbessern nicht nur das Raumklima, sondern können auch akustisch wirksam sein – insbesondere größere Exemplare oder sogenannte „Green Walls“. Sie brechen den Schall und bieten gleichzeitig optische Struktur im Raum.
- Möblierung gezielt erweitern
Reduzierte Möblierung sieht gut aus, bietet aber wenig Schallschutz. Schon einzelne zusätzliche Elemente wie gepolsterte Stühle, Sessel, Raumteiler oder akustisch wirksame Sitzinseln können einen positiven Effekt haben – vor allem, wenn sie bewusst im Raum platziert werden.
Fazit: Kleine Maßnahmen, große Wirkung
Die ideale Raumakustik entsteht im Zusammenspiel aus Raumgestaltung und Medientechnik. Während wir auf technischer Seite viele Stellschrauben haben, um auch in schwierigen akustischen Umgebungen eine gute Tonqualität zu erreichen, lässt sich mit einfachen gestalterischen Maßnahmen oft eine erhebliche Verbesserung erzielen.
Wer frühzeitig bei der Raumplanung auch die Akustik mitdenkt, spart langfristig nicht nur Nerven, sondern auch Kosten – und schafft ein Arbeitsumfeld, in dem Kommunikation wirklich funktioniert.
Sie möchten wissen, wie Ihr Raum akustisch optimiert werden kann?
Sprechen Sie uns gerne an – wir beraten Sie individuell und finden gemeinsam die passende Lösung für Ihre Anforderungen.
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